Von der Rechnung bis zur Steuer

– was du als Honorarärzt:in wissen solltest

Du überlegst, einen spannenden Honorarjob über Q-Rad anzunehmen? Super Idee! Viele Ärztinnen und Ärzte genießen die Abwechslung und Flexibilität. Aber wie funktioniert das eigentlich mit der Bezahlung und den Steuern? Hier findest du die wichtigsten Antworten.

1. Was ist ein Honorarjob überhaupt?

Ein Honorarjob bedeutet: Du arbeitest für eine begrenzte Zeit selbstständig – z. B. in einer Praxis, bei einem Forschungsprojekt oder in der Industrie – nicht als Angestellter, sondern auf Rechnung.

2. Wie bekomme ich mein Geld?

Du schreibst am Ende deiner Arbeit einfach eine Rechnung. Dort stehen:

  • dein Name & Adresse

  • die Tätigkeit

  • der Betrag

  • eventuell Umsatzsteuer (mehr dazu unten)

Wir sagen dir, wie genau eine solche Rechnung aussehen muss – du bekommst auf Wunsch eine Vorlage von uns.

3. Muss ich ein Gewerbe anmelden?

Nein. Ärztliche Tätigkeiten gelten in der Regel als freiberuflich – kein Gewerbe, keine Gewerbesteuer.

Aber: Wenn du zum ersten Mal als Honorarärzt:in arbeitest, musst du dich einmalig beim Finanzamt anmelden. Dafür gibt es ein Formular mit dem Titel „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“.

Tipp: Ein Steuerberater kann dir das Ausfüllen abnehmen – das spart Zeit und Nerven.

4. Was muss ich beim Thema Steuern beachten?

Du zahlst Einkommensteuer auf dein Honorar. Du gibst einmal im Jahr eine Steuererklärung ab. Wenn du öfter als Honorarärzt:in arbeitest, kann das Finanzamt vierteljährliche Vorauszahlungen verlangen.

Tipp: Lege ca. 30–40 % deiner Einnahmen beiseite, damit du genug für Steuern & Versicherung hast.

5. Muss ich Umsatzsteuer zahlen?

In vielen Fällen: Nein. Wenn du als Ärzt:in heilkundlich tätig bist (z. B. Befunden, Untersuchen, Beraten), ist das von der Umsatzsteuer befreit. Manchmal – z. B. bei Gutachten oder Forschung – kann aber Umsatzsteuer anfallen. Frag uns oder deine:n Steuerberater:in, wenn du unsicher bist.

6. Wie bin ich versichert?

Viele unserer Ärzt:innen arbeiten hauptberuflich in einer Klinik und übernehmen Honorarjobs nur nebenbei. In diesem Fall bist du weiterhin ganz normal über deinen Hauptberuf sozialversichert – also kranken-, renten- und pflegeversichert. Der Honorarjob gilt dann als Nebentätigkeit, an der sich in der Regel nichts ändert.

Wenn du ausschließlich auf Honorarbasis arbeitest (also keine Anstellung mehr hast), musst du dich selbst um Versicherung und Vorsorge kümmern. Keine Sorge: Das klingt komplizierter, als es ist – melde dich einfach bei uns, und wir erklären dir gern, worauf es ankommt und wie du dich am besten absicherst.

👉 Einige Auftraggeber verlangen, dass du eine eigene Berufshaftpflichtversicherung nachweisen kannst – auch dann, wenn du zusätzlich in einer Klinik angestellt bist. Diese Versicherung schützt dich im Fall von Behandlungsfehlern oder Missverständnissen mit Patient:innen.

Unser Tipp: Kläre frühzeitig mit dem Auftraggeber, ob ein Versicherungsnachweis erforderlich ist – und sprich im Zweifel mit deiner bestehenden Haftpflichtversicherung oder einer spezialisierten Berater:in.

7. Brauche ich eine:n Steuerberater:in?

Nicht unbedingt, aber es ist sehr hilfreich – vor allem am Anfang. Ein:e gute:r Steuerberater:in kann:

  • dich beim Start unterstützen

  • dir zeigen, wie du Einnahmen & Ausgaben richtig aufschreibst

  • die Steuererklärung für dich übernehmen

8. Was ist mit der Deutschen Rentenversicherung oder Scheinselbstständigkeit?

Solange du:

  • nicht dauerhaft für denselben Auftraggeber arbeitest,

  • deine Zeit selbst einteilst,

  • eigenständig entscheidest, wie du arbeitest

ist alles in Ordnung. Im Zweifel: Sprich deinen Berater oder uns an.

9. Was bleibt am Ende für mich übrig?

Das hängt von deinem Honorar, deiner persönlichen Steuersituation und deiner Versicherung ab. Als grober Richtwert gilt:

Von 100 € Honorar solltest du etwa 30–40 € für Steuern und Versicherung einplanen.

Gut zu wissen:
Auch im Angestelltenverhältnis in der Klinik werden automatisch mehr als 40 % deines Bruttogehalts für Steuern und Sozialabgaben abgezogen – ohne dass du viel Einfluss darauf hast.

Bei der Honorararbeit:

  • hast du mehr Kontrolle über deine Ausgaben,

  • kannst du Kosten absetzen (z. B. Fortbildungen, Fahrtkosten, Fachliteratur),

  • und behältst mehr Flexibilität bei der Vorsorge.

Unterm Strich ist die Abgabenlast also vergleichbar oder sogar günstiger – vor allem, wenn du clever planst.

10. Was, wenn ich Fragen habe oder unsicher bin?

Kein Problem! Wir bei Q-Rad sind nicht nur Vermittler, sondern stehen dir auch zur Seite. Du bekommst bei uns:

  • Vorlagen für Rechnungen & Verträge

  • Infos zu Versicherungen

  • Kontakte zu Steuerberater:innen

und natürlich: spannende Jobs außerhalb der Klinik!

Du hast weitere Fragen? Melde dich gern bei uns. Wir begleiten dich beim Einstieg in die Honorararbeit – Schritt für Schritt.

Diese FAQ dient ausschließlich zur Orientierung und stellt keine steuerliche oder rechtliche Beratung dar. Sie basiert auf unseren Erfahrungen und Einschätzungen als Vermittlungsagentur. Für verbindliche Auskünfte empfehlen wir die Rücksprache mit einem Steuerberater oder einer spezialisierten Rechtsberatung.